Geschichte

Wo und wann wurde eigentlich der Keim gelegt, aus dem sich eine Idee entwickeln konnte, wie sie die „Gmünder in Europa“ heute repräsentieren? Möglicherweise war dies schon in den 30er-Jahren, als ein kleiner Junge auf dem Marktplatz seiner Heimatstadt Gmünd stand, der man gerade zur Unterscheidung von ähnlich klingenden Orten den Zusatz „Schwäbisch“ vorangestellt hatte. Damals, so erinnerte sich Gerhard Maier später, gab dort eine große Kapelle aus einem der anderen Gmünds – vermutlich einem der österreichischen – ein Platzkonzert.

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Aus dem kleinen Jungen wurde später ein sehr engagierter Mann: Stadtrat war er, Ortsvorsteher auch. Und der Fremdenverkehrsverein Schwäbisch Gmünd hatte ihn zu seinem Vorsitzenden gewählt. In dieser Eigenschaft unterstützte er die Stadtverwaltung bei der Organisation der Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Bestehen Schwäbisch Gmünds im Jahr 1984. Und er erinnerte sich an jene Kapelle. Und er kam auf die Idee, Delegationen aus namensverwandten Städten und Gemeinden zum großen Fest einzuladen. Und siehe da: Viele der aus dem Atlas herausgesuchten Gmünd-Orte reagierten positiv.

Beim Jubiläumsfest kam man ins Gespräch und stellte nicht nur fest, dass man sich sympathisch war, sondern auch, dass fast alle Gemeinden ähnlichen Herausforderungen gegenüber standen. Was lag da näher, als die Vereinbarung, sich künftig regelmäßig treffen zu wollen? Zu den Gründervätern der damaligen „Interessengemeinschaft Gmünder in Europa“ zählten neben Gerhard Maier auch Hermann-Josef Hoffmann (Gmünd/Eifel), Hans Michelbach (Gemünden am Main) und Jean-Marie Uhl (Sarreguemines). Der übernahm dann auch gleich das zweite der im Zwei-Jahres-Rhythmus beschlossenen „Internationalen Städtetreffen“ 1986. 1988 traf man sich in Gemünden am Main.

1990 war in jeder Hinsicht ein ganz besonderes Jahr für die „Gmünder in Europa“. Zum einen hatten sich die Aktivitäten so weit entwickelt, dass es sinnvoll erschien, eine offizielle Vereinsstruktur anzunehmen. Also trafen sich 30 Mitglieder im Februar zur Gründungsversammlung in Schwäbisch Gmünd, beschlossen die Satzung und wählten ein Präsidium mit Gerhard Maier an der Spitze. Im Herbst stand das vierte Internationale Städtetreffen in Gmünd/Niederösterreich auf dem Programm, und der Präsident lud besondere Gäste ein: Delegationen aus drei Gmünd-Orten in den damals noch ganz neuen deutschen Bundesländern.

Fester Bestandteil der Städtetreffen ist der Internationale Abend, zu dem alle teilnehmenden Delegationen einen kulturellen Beitrag leisten. Das nächste fand 1992 in Seßlach-Gemünda statt, gefolgt von Schwäbisch Gmünd 1994 (wo das zehnjährige Bestehen gefeiert wurde), Gmünd in Kärnten 1996, Gemünd/Eifel 1998, Angermünde 2000, Gerlos-Gmünd 2002, Schwäbisch Gmünd 2004, Gmünd in Kärnten 2006 und Gmünd/Niederösterreich 2008.